Nachts ist hier der Bär los: Unsere Top-Tipps für einen Abend in Berlin
Berlin gilt als die Partymetropole Europas. Nirgends sonst gibt es eine derart lebendige und lockere Club- und Kneipenszene. Das hat unter anderem mit Berlins Vermächtnis zu tun: Als 1989 die Mauer fiel, taten sich im ehemaligen Osten aufgrund der chaotischen Verhältnisse einzigartige Freiräume auf. Dass sich die Technoszene ebenfalls gerade zu der Zeit entwickelte, traf sich gut: Zahlreiche neue Lokale entstanden in leerstehenden Fabriken, Kellern, Gaststätten oder Lagerhallern.
Viele der legendären Clubs existieren heute noch – wer in das Berliner Nachtleben eintauchen möchte, sollte zumindest einen davon besuchen. Aber auch für die Anhänger anderer Kulturveranstaltungen hat die Bundeshauptstadt einiges zu bieten. Wir haben die besten Berlin-Tipps für Nachtschwärmer und Kulturliebhaber zusammengestellt.
Shoppen und Essen in der „Neuen Heimat“
Hier lässt sich sowohl der Nachmittag als auch der Abend entspannt verbringen. In einem ehemaligen Stoff- und Gerätelager auf dem Gelände der Reichsbahnausbesserungswerke (RAW) ist ein bunter Lebensmittel- und Vintagemarkt entstanden. In zwei großen Fabrikhallen und einem Außenbereich laden zahlreiche Street-Food-Stände und Cafés zum Bummeln und Verweilen ein, am Abend spielen oft Live-Bands auf. Jeden Sonntag findet auf dem Gelände außerdem ein „Village Market“ und ein Flohmarkt statt. Wer ausgefallene Second-Hand-Mode liebt, wird ebenfalls sonntags am „Black Market“ fündig.
Ein Hauch der 1920er Jahre: Musiktheater bringen Abwechslung
Musicals in Berlin haben eine lange Tradition. In der goldenen Ära der 1920er und 1930er Jahre etablierte sich in der deutschen Hauptstadt ein breites und hochwertiges Angebot an Operetten und Singspielen. Zusätzlich entstanden zu der Zeit eine Vielzahl an Kabaretts, sowie sogenannten Vaudeville-Shows – ein eigenes Theatergenre mit Musik- und Tanzeinlagen. Heute bieten mehrere Musical-Theater ein unterhaltsames musikalisches Programm: Das historische Stage Theater des Westens in Charlottenburg zählt beispielsweise zu den schönsten Theaterstätten Deutschlands und ist schon aufgrund seiner einzigartigen Atmosphäre einen Besuch wert.
Ob Musical, Kabarett oder Konzert: Berlins Live-Szene ist vielfältig.
Kulinarisches Berlin: Die Gastronomie der Stadt entdecken
Berlin ist ein Paradies für alle, die lockere, unkonventionelle Gastronomie lieben. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wer gerne gehoben essen geht, sollte es mit der neuen deutschen Küche probieren: Immer mehr Lokale bieten zeitgemäße Variationen deutscher Klassiker in trendiger Atmosphäre an. Aber auch Veganer kommen auf ihre Kosten – die Anzahl an Lokalen mit einem breiten veganen Angebot ist schier unübersichtlich und auf ganz Berlin verteilt. In der warmen Jahreszeit lässt sich die Abendsonne besonders schön in einem der gemütlichen Berliner Biergärten genießen. Außer Bier werden hier zumeist herzhafte einfache Gerichte angeboten, wie die berühmten Bouletten oder Brezeln.
Nachmittags Kaffee, abends Bier: Die Kreuzberger Kneipenszene
Der Ortsteil Kreuzberg gelangte vor der Wende zu weltweiter Berühmtheit, weil dort zuweilen fast anarchistische Verhältnisse herrschten. Straßenschlachten und Hausbesetzungen prägten das Bild des früheren Westberliner Bezirks. Spätere Rock-Stars wie Nick Cave siedelten sich hier an, angezogen von einem freien Lebensgefühl und günstigen Mieten. Mittlerweise ist die Künstlerszene fixer Bestandteil Kreuzbergs, was den Bezirk nachhaltig verändert hat. Zwar herrscht hier nach wie vor ein etwas rauerer Charme, aber mit der Anarchie vergangener Zeiten hat das nur noch wenig zu tun. Die Kneipendichte in Kreuzberg ist hoch: Vor allem um die Wiener Straße und die Oranienstraße werden Durstige schnell fündig. Viele der Kneipen fungieren zudem tagsüber als Cafés – wer den Trubel der Stadt gerne an sich vorbeiziehen lässt, braucht also theoretisch gar nicht aufzustehen.
Berlin bei Nacht: Zahlreiche Kneipen laden zu einem Drink ein.
Feiern wie die Berliner: Clubs und Live-Konzerte
Berlin ist dermaßen berühmt für seine Clubkultur, dass sich mittlerweile ein eigener Party-Tourismus etabliert hat. Mehr oder weniger junge Menschen aus der ganzen Welt strömen nach Berlin, um hier richtig abzufeiern. Schon fast ein Pilgerort für Tanzfreudige ist der Club Berghain in Berlin-Friedrichhain: Der in einem früheren Heizkraftwerk untergebrachte Club gilt als einer der besten der Welt. Ebenfalls legendär ist der „Tresor“, der 1991 als einer der ersten Techno-Clubs in der Stadt gegründet wurde. Wer lieber live Musik hört, sollte eine der zahlreichen Berliner Bars aufsuchen, die regelmäßig Bands buchen. Ob Rock, Jazz, Soul oder irische Volksmusik – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.
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