Örtliche Gepflogenheiten und Verhaltensweisen

Nur wer sich in einem anderen Land richtig zu benehmen weiß, wird seinen eigenen Aufenthalt angenehm gestalten und dem Ruf seiner Nationalität einen guten Dienst erweisen. 

Als Mitteleuropäer ist man an vielen Stellen ganz andere Sitten und Bräuche gewohnt als in Afrika. Um dennoch einen angenehmen Urlaub mit freundlichen Mitmenschen zu verbringen, haben wir einige Tipps und Regeln zusammengefasst. 

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Auf dieser Seite gibt es folgende Landes-Informationen

Foto © geo / peregrin

Alkohol

Zu den typischen alkoholischen Getränken zählen Bier, Zuckerrohrwein, Palmenwein und Rum. Das Three Horses Beer, welches aus Mais gebraut wird, ist einem deutschen Pilsner erstaunlich ähnlich. 

Bankautomaten...

... für gängige Kreditkarten sind mittlerweile in allen Städten in größeren Bankfilialen installiert. Mit einer Kreditkarte mit PIN-Code kann man hier maximal 400.000 Ariary (ca. 140 Euro) pro Abhebung bekommen.

Barrierefreies Reisen

Madagaskar kann gut im Rollstuhl bereist werden.  Der Flughafen Ivato ist sehr gut auf Rollstulfahrer eingestellt und gibt sowohl hilfsbereite Madagassen wie auch freundliche Menschen die einfach mal Platz machen, wenn es eng wird. Vornehmlich in den Städten sind einige Unterkünfte für Rollstulfahrer geeignet und machen einen schönen Urlaub auf Madagaskar möglich. Wie bei vielen Afrikareisen im Rollstuhl muss man auch hier kompromissbereit und etwas abenteuerlustig sein. Für Safaris sind die Fahrzeuge rolligerecht ausgerüstet. 

Bezahlen von Hotel und Restaurants

Touren und Hotels können oft auch in Euro bezahlt werden. In allen größeren Städten kann Bargeld getauscht werden. VISA-Karten werden bei allen Banken und den meisten Hotels und Supermärkten akzeptiert. In den ländlichen Gegenden kommt man allerdings nur mit Bargeld voran. Eine Master-Card wird so gut wie nie akzeptiert.  

Drogen

Drogenbesitz ist grundsätzlich verboten. Unabhängig von der Menge an Drogen, mit der jemand in Madagaskar erwischt wird, ist mit einer harten Bestrafung zu rechnen. Und während in Europa häufig bei Erstvergehen noch milde Strafmaße angesetzt werden, kann ein Drogenbesitzer in Madagaskar sofort beim ersten Vergehen mit harten Geld- oder sogar Gefängnisstrafen rechnen.

Weiterhin sollte beim Kontakt mit Drogen in Madagaskar berücksichtigt werden, dass auch Reisende nach madagassischem Gesetz abgeurteilt werden und die Behörden Europas nur begrenzten Einfluss nehmen können. Weiterhin sind die Gefängnisbedingungen in afrikanischen Ländern sehr abweichend von unseren Bedingungen und allein aus diesem Grunde sollte beim Aufenthalt in Madagaskar absolut gelten, dass Drogenkontakt jeglicher Art tabu ist.           

Einkaufen und Souvenirs

In den grösseren Städten gibt es gut gefüllte Supermärkte. Je weiter man jedoch ins Land hinaus kommt, desto kleiner und sparsamer werden werden die Supermärkte. Auf dem Land, aber auch in der Stadt, gibte es Märkte auf denen man (fast) alles bekommt, was man braucht. Die Märkte in der Hauptstadt sind besonders gross und vielfältig.

Beliebte madagassische Souvenirs sind Edelsteine; unbedingt darauf achten, dass man beim Kauf ein Zertifikat ausgestellt erhält, sonst dürfen die Edelsteine nicht ausgeführt werden. Original madagassische Vanille, handgemalte Bilder, Stickereien, Schnitzereien und kleine Skulpturen sind immer ein schönes Mitbringsel. Beim Kauf von Souvenirs unbedingt das Washingtoner Artenchutzabkommen im Sinn behalten. Es ist verboten, geschützte Arten oder Teile davon, auszuführen wie z.B. Krokodilleder, Straußeneier, Muscheln, unbehandeltes Ebenholz und Orchideen.

Elektrizität

Die Netzspannung beträgt 220 V. Generell werden größere Städte und Dörfer mit Strom versorgt. Sonst werden von den Einheimischen Kerzen oder Öllampe verwendet. Für TV und Radio werden Batterien benutzt. Aus diesem Grund versorgen sich viele Hotels mit Strom ab Generator. Das Aufladen von Batterien und Handys solle deshalb gut eingeteilt werden (beim Aufladen von Batterien / Akkus und Handys muss man mit dem Strom sparsam umgehen).

Solarlichtgewinnung ist in manchen Orten in Madagaskar schon in Betrieb, aber die meisten Haushalte können sie sich noch nicht leisten. In allen Hotels gibt es Strom, der vom Generator oder Solarlicht erzeugt wird, sodass sein Verbrauch zeitlich begrenzt ist. Demzufolge empfiehlt sich das Mitnehmen einer Taschenlampe, die dann besonders in der Nacht von großem Nutzen sein könnte.

Essen und Trinken

In den Restaurants gibt es die Speise- und Getränkekarten nur in französischer Sprache, d.h. mindestens den Sprachschatz für Essen und Trinken sollte man können, wenn man sonst nicht Französisch spricht.

Die madagassische Küche steht unter europäischen Einfluss. Allerdings findet man auch asiatische und kreolische Elemente. Insgesamt ist die Küche recht vielseitig. Obwohl Madagaskar ein Entwicklungsland ist, haben viele Restaurants einen sehr guten Ruf. Auch das Essen in den einfachen Garküchen schmeckt sehr gut.

Madagassisches Essen wird von Reis dominiert. Wenn es nicht einfach nur Reis ist, was auf den Tisch kommt, dann gibt es auf jeden Fall Reis als Beilage. Meist wird sogar Reis zum Frühstück serviert. Der allgegenwärtige Reis wird in ganz unterschiedlichen Formen zubereitet. Meist gibt es ihn mit einer Kräuterbrühe. Je nach Einkommen und Anlass gibt es auch Fleisch, v.a. Rind, Schwein oder Geflügel, dazu. An den Küsten kommen Fisch und Meeresfrüchte auf den Tisch.

Fady (Das geht gar nicht)

Bei Ausflügen in die Natur ist es immer ratsam, einen ortskundigen Führer zu engagieren. Fast jeder Dorfbewohner und jede Dorfbewohnerin kennt Landstriche, die von besonderer kultureller und spiritueller Bedeutung sind.

Viele der kleinen Waldgebiete von wenigen hundert Hektar gelten in Madagaskar als heilig und werden durch Zugangsbeschränkungen geschützt, weil sie beispielsweise Grabstätten oder rituelle Orte beherbergen. Manchmal wächst in diesen Wäldern ein heiliger Baum, der weder berührt, noch beschnitten oder gefällt werden darf. Er ist „fady“, tabu.

Auch Berge und Hügel können in Madagaskar eine religiöse Funktion haben. Viele dieser heiligen Orte dürfen oft nur von bestimmten Menschen wie Dorfältesten, Medizinmännern oder alten Frauen betreten werden, um mit Ahnen oder Geistern in Verbindung zu treten oder um Opfer zu bringen. In solche Zonen trauen sich keine Menschen mit schlechten Absichten: Wilderer, Viehdiebe oder illegale Holzfäller bleiben ihnen aus Angst und Respekt vor den Ahnen fern.

Fotografieren & Filmen

Es ist verboten sicherheitsrelevante Dinge wie Flughäfen, Regierungsgebäude, Brücken oder Polizeikontrollen zu fotografieren. Wer einen Madagassen ablichten möchte, sollte ihn vorher fragen (ist auch eine Frage des Anstandes). Er wird es sicher nicht verwehren. Im Gegenteil, die Madagassen sind sehr aufgeschlossen und möchten im Gegenzug etwas vom Fotografierenden und seinem Heimatland erfahren.

Fotomaterial, Kassetten und Computerdisketten sind in Madagaskar relativ teuer und außerhalb der Hauptstadt kaum erhältlich. Oft sind sie nicht fachgerecht gelagert und können deshalb beschädigt sein. Sie sollten also wie bei Batterien von zu Hause genügend mitnehmen.

Geld

Seit August 2002 heißt die Währung Ariary: 1 EURO = ca. 2.800 Ariary.

Im Alltag rechnet man aber immer noch häufig in der vorhergehenden Währung "FMG" (Franc Malgache). Der FMG steht im festen Verhältnis von 5:1 zum Ariary (1 EUR = 14.000 FMG = 2.800 Ariary).

Die mit dem Ariary eingeführten Geldscheine gibt es als 200- (8 €-Cent), 500- (20 €-Cent), 1000- (40 €-Cent), 2000- (= 1 Euro), 5000- (= 2 Euro) und 10.000-Ariary (4 Euro) Banknoten. Münzen sind ebenfalls im Umlauf und haben Werte zwischen 1 FMG (0,2 Ariary = 0,001 €-Cent) und 50 Ariary (2 €-Cent).

 

Gespräche

Mit französisch kommt man gut durch. Es gibt auch deutschsprachige Guides.

Handeln

Lebensmittelpreise sind in der Regel nicht verhandelbar, zumindest nicht in den Supermärkten. r Auf einem Markt kann es aber zumindest versucht werden. Bei Souvenirs bietet sich eine Nachfrage immer an. In der Regel sind die Preise für Touristen recht hoch angesetzt so dass man sein Glück ausprobieren sollte. Manchmal bietet es sich auch an, bei Touranbietern nach einem günstigeren Preis zu fragen. Wenn ihr in einer großen Gruppe kommt, werden die sich bestimmt auf einen "Gruppenpreis" einlassen. 

 

Medizinische Versorgung

In größeren Städten und vor allem natürlich in der Hauptstadt Tana ist eine durchaus annehmbare medizinische Versorgung vorhanden. Insbesondere in kleineren Städten und Dörfern kann die Versorgung mit Medikamenten oder ärztlicher Hilfe sehr problematisch werden. Hier sollte man im Vorfeld die wichtigsten Krankheitsbilder in Erwägung ziehen (z.B. Durchfall, Erbrechen, Entzündungen, Malaria etc.) und eine eigene „Hausapotheke“ mitführen.

Öffnungszeiten

Die meisten Ämter und Banken sind bis in den Nachmittag geöffnet. Allerdings gibt es eine Mittagspause von 12-14Uhr. Geschäfte sind unter der Woche meist bis etwa 17Uhr und am Samstag nur bis Mittag geöffnet. Sonntags ist alles geschlossen. 

 

Rauchen

Kein Rauchverbot

Selber Auto fahren

Es wird dringend empfohlen, sich noch vor der Abfahrt einen internationalen Führerausweis zu besorgen. Dieser gilt vor Ort nur zusammen mit Ihrem nationalen Führerausweis.

 

Für einen Mietwagen muss der Fahrer generell mindestens 21 Jahre alt sein, je nach Mietwagenunternehmen und Wagentyp.

Auf Madagaskar wird rechts gefahren.

Telefonieren

Kleine Internetcafés gibt es überall. Die Verbindungen sind stabil und schnell. Es wird auch WLAN angeboten. Die Preise für die Benutzung sind sehr niedrig. Öffentliche Telefonzellen gibt es in größeren Orten. Prepaid-Karten zum Mobiltelefonieren (national, international) kann man überall kaufen. Das GSM-Mobiltelefonnetz wird weiter ausgebaut, die großen Städte sind bereits vollständig versorgt.

Trinkgelder

Im Restaurant und bei Touren wird ein Trinkgeld gern gesehen. Bei Zufriedenheit, sollte auf jeden Fall Trinkgeld gegeben werden. In Restaurants etwa 10 bis 15 Prozent. Bei gebuchten Touren sollte man dem Tour-Guide und/oder Träger am Ende der Reise auch etwas geben. Madagaskar ist ein armes Land und die Menschen müssen ihre Familien mit dem Lohn ernähren.

Verkehrsmittel

Es gibt keine richtigen öffentlichen Verkehrsmittel auf Madagaskar. Der einzige Personenzug verkehrt zwischen den Orten Fianarantsoa und Manakara. Die Strecke zwischen diesen Orten beläuft sich auf ca. 250km. Der Zug benötigt nach Manakara in etwa 9 Stunden und in die Gegenrichtung, da es bergauf geht, in etwa 12 Stunden.

Eine andere Art sich fortzubewegen sind Taxi-Busse. Sie fahren von Ort zu Ort auf der Insel, bieten allerdings eine Menge Nachteile. Ein Taxi-Bus fährt erst dann los, wenn er voll besetzt wurde, was eigentlich überbesetzt heisst. Eine Sitzreihe ist meistens für 3 Personen ausgelegt, wird aber mit 4 bis 5 Personen besetzt. Die Fahrzeuge an sich sind des öfteren auch nicht mehr wirklich verkehrstüchtig und stellen somit eine Gefahr dar. Es ist auch keine Seltenheit, dass man sich seine Sitzreihe mit Hühnern teilen muss. Und auch die Fahrten im Taxi-Bus können schon mal 10 oder sogar 13 Stunden dauern.

Natürlich sind Taxi-Busse immer noch die einfachste Art, sich auf Madagaskar fortzubewegen, es wird allerdings dringend davon abgeraten, nachts zu fahren, weil die Fahrer dann jegliche Sicherheitsmassnahmen ausser Acht lassen. Am Besten leistet man sich einen Mietwagen. So kann man selbst bestimmen, wann man wohin fährt und wie oft man Stopps einlegen möchte.

Vorsorge

Es wäre gut, sich sorgfältig gegen Mückenstiche zu schützen um Tropen- und Infektionskrankheiten vorzubeugen.

Unbedingt einfache Hygiene-Regeln einhalten, wie häufiges Händewaschen. 

Um sich vor Malaria zu schützen, sollte man vor allem abends lange helle Kleidung tragen und unter einem Moskitonetz schlafen. 

Wasser

Um eventuelle Durchfälle zu vermeiden wird empfohlen, nur abgekochtes Wasser oder Wasser aus Flaschen trinken (und Obst und Gemüse vor dem Verzehr schälen).

Wechselkurs

1 EURO = ca. 2.800 Ariary.

Wechselstuben

Devisen umtauschen kann man in allen Banken (z.B. Bank of Africa, BNI, BFV, BMOI), spezialisierten Agenturen (z.B. SOCIMAD) oder auch auf dem Schwarzmarkt (Vorteil: keine Gebühren, aber meist ein etwas schlechterer Wechselkurs).

Madagaskar ist ein Land der Händler ohne Wechselgeld. Mit "großen" Geldscheinen von 5.000 Ariary (2 Euro) oder gar 10.000 Ariary (4 Euro) sind viele schon überfordert. Achten Sie darauf, dass Sie beim Umtausch auch einige kleine Scheine erhalten.

Zeit

Die Zeit ist gegenüber der mitteleuropäischen Zeit um plus 2 Stunden im Winter und während der europäischen Sommerzeit um plus 1 Stunde verschoben: 12 Uhr in Deutschland = 13 bzw. 14 Uhr in Madagaskar.

Der Madagasse auf dem Lande steht mit der Sonne auf und geht bei Dunkelheit schlafen. Nur in den größeren Ortschaften, Hotelanlagen oder touristischen Zentren mit elektrischer Beleuchtung hat sich die Bevölkerung dem modernen nach hinten verschobenen Großstadtrhytmus mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Nachtleben angepasst.

Durch die Nähe zum Äquator sind die Tage und Nächte in Madagaskar über das Jahr fast immer ungefähr gleich lang, 12 Stunden Tag, 12 Stunden Nacht. Die Dämmerung in den Tropen ist kurz. Auch im Sommer ist es spätestens um 18:30 Uhr dunkel. Hektik und Stress sind außerhalb der Hauptstadt Antananarivo unbekannt.      

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